Samstag, 16. Februar 2013

Apfelschmalz

Einen Krug mit Schmalz hatte Oma immer im Haus. Sie benutzte es häufig zum Kochen und Braten. Die gute Butter war ihr meistens zu teuer, damals in den schlechten Zeiten. Manche Gerichte, wie ihr Grünkohl, erhielten erst mit dem Schmalz die typische norddeutsche Geschmacksnote. Den Kohl in Olivenöl anzudünsten wäre ihr nie in den Sinn gekommen. Auch zum Backen der beliebten Hirschhörner verwendete sie Schmalz. Es handelt sich ja nicht um Ölkuchen, sondern um Schmalzgebäck. Wie so vieles hat sie auch das Schmalz selber gemacht. Dazu verwendete sie bevorzugt Flomen, den sie vorher durch den Fleischwolf drehte. Das hatte den Vorteil, dass sich beim Auslassen weniger Grieben bildeten. Für meinen Brotaufstrich hole ich mir fertig durchgedrehten Flomen, den ich meistens bei meinem Fleischer vorbestellen muss.


Zutaten
500g durchgedrehten Flomen
2 Äpfel
3 Zwiebeln







Zubereitung
Flomen in einem Topf geben und bei mittlerer Hitze auslassen. Äpfel* schälen, entkernen und in Würfel schneiden. Die Zwiebeln ebenfalls schälen und fein würfeln. Beides anschließend in das ausgelassene Fett goldbraun frittieren. Bitte beachten, dass Töpfe mit Sandwichböden auch noch Hitze abgeben, wenn sie nicht mehr auf der Herdplatte stehen! Das Schmalz etwas abkühlen lassen und wenn es noch flüssig ist in eine Kumme (Schüssel) gießen.

Mit einer Scheibe rustikalem Landbrot ist es
ein beliebter Snack auf jedem Partybuffet.

*Zum Backen und Kochen verwende ich traditionell Boskopäpfel.

Tipp: ‎zur Verbesserung der Streichfähigkeit kann man einen Teil Gänseschmalz hinzugeben.

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