Sonntag, 24. Oktober 2021

Schoko-Rehrücken

Immer wenn wir zu besonderen Anlässen Onkel Heinerle, dem Bruder meiner Großmutter, besuchten, freute ich mich schon besonders auf Tante Lisels Rehrücken. Den gab es nicht zum Mittagessen, sondern zum Nachmittagskaffee. Es handelte sich dabei um einen Schokoladenkuchen mit einer Schokoglasur, in die Mandelstifte gesteckt waren. Erst viele Jahre später lernte ich den Rehrücken kennen, den es mit Speck gespickt zum Mittagessen gab. Weil damals mein Interesse mehr dem Essen als dem Backen von solchen Köstlichkeiten galt, ist es leider wie so oft, nicht schriftlich überliefert. So blieb mir nichts anderes übrig als aus meiner Rezeptsammlung aus den verschiedenen Rührteigkuchen ein neues Rezept zusammen zu stellen, um anlässlich ihres 113. Geburtstags einen Rehrücken zu backen.


Zutaten
200 g Schokolade 70% Kakaoanteil
4 Eier Größe M
1 Prise Salz
250 g weiche Butter
250 g braunen Zucker
1 EL Vanillezucker
100 g gemahlene Mandeln
100 g Dinkelmehl Type 630
100 g Speisestärke
1 Tütchen Backpulver
100 g Zartbitterkuvertüre
100 g gestiftelte Mandeln
Butter und Paniermehl zum Ausstreuen der Form

Zubereitung
  • Die Backform einfetten und mit dem Paniermehl ausstreuen. Wer keine Rehrückenform hat kann auch, wie ich, eine Kastenform verwenden.
  • Die Schokolade mit einem Gemüsehobel kleinraspeln.
  • Den Zucker, den Vanillezucker mit der Butter in einer Schüssel cremig rühren. Nach und nach die Eier unterrühren.
  • Die gemahlenen Mandeln und die geraspelte Schokolade zum Teig geben.
  • Das Mehl, die Stärke, mit dem Backpulver vermengen, in die Rührschüssel sieben und Alles gut miteinander verrühren.
  • Nun den Eischnee aus dem Kühlschrank vorsichtig unter den Teig heben.
  • Den Kuchenteig in die vorbereitete Form füllen und im mittleren Einschub des vorgeheizten Ofens bei 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 50 Minuten backen. Falls die Stäbchenprobe nicht erfolgreich war, den Kuchen mit Alufolie abgedeckt noch ein paar Minuten im Ofen lassen.
  • Nach erfolgreicher Stäbchenprobe kann der Kuchen aus dem Ofen und zum Abkühlen an die Seite gestellt werden.
  • Die Kuvertüre in Stücke brechen und in einem warmen Wasserbad schmelzen.
  • Nach ausreichender Abkühlung kann der Kuchen aus der Form gestürzt und gleichmäßig mit der Kuvertüre überzogen werden. Danach wird er mit den Mandelstiftet in regelmäßigen Abständen "gespickt".

vergessene Familienrezepte neu beleben

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Spaghetti Cabonara nach Rainer Sass

Bei diesem Rezept von Fernsehkoch Rainer Sass gibt es nichts zu verbessern. Darum haben wir es eins-zu-eins nachgekocht.

Zutaten
300 g Spaghetti
100 g durchwachsener Speck
2 Eier
1 Eigelb
80 g Pecorino
1 EL schwarze Pfefferkörner
1 Prise Salz
10 Datteltomaten
Olivenöl zum Anbraten
Petersilie zum Servieren

Zubereitung
Den durchwachsenen Speck vom Metzger in dünne Scheiben schneiden lassen. Zuhause schneidet ihr ihn dann noch einmal in Streifen und röstet ihn etwas heißem Olivenöl und frisch gemörserten Pfeffer knusprig aus. Anschließend kommen die Speckstreifen auf ein Küchenkrepp, dass das überschüssige Fett aufnimmt.

Die Tomaten abspülen, halbieren, den Stielansatz entfernen und in der Pfanne mit etwas Olivenöl anbraten.

Die Spaghetti im sprudelnden Salzwasser garen. In der Zwischenzeit die Eier und das Eigelb in einer kalten Pfanne mit dem frisch geriebenen Käse verrühren. Etwas von dem heißem Nudelwasser löffelweise zur Eiermasse geben bis sie eine sämige Konsistenz hat.

Nun die tropfnassen Spaghetti und den Speck mit in die Pfanne geben. Unter ständigen Rühren Alles bei milder Hitze erwärmen und darauf achten, dass die Eiermasse dabei nicht gerinnt.

Zum Servieren die gerösteten Tomaten über die Spaghetti geben und etwas frisch gehackte Petersilie darüber streuen. 

Nach Bedarf noch etwas frisch gemörserten Pfeffer darüber geben.

Quelle: DAS! schmeckt

Donnerstag, 14. Oktober 2021

Weißkohlauflauf mit Kartoffelhaube

Wenn meine mir angetraute Küchenfee mal wieder ihre beliebten Kohlrouladen kocht, benutzt sie nur die großen, äußeren Blätter. Der restliche Kohlkopf bleibt leider immer übrig. Das ärgert uns. Nun war es mal wieder soweit. Wir standen in unserer Küche und dachten darüber nach, was man daraus machen könnte. In einem kurzen Brainstorming kamen drei Ideen in die nähere Auswahl: Salat mit Putenstreifen solo oder gebacken in einer Blätterteigtasche oder drittens einen Auflauf. Die letzte Idee gefiel uns beiden am besten. Nach einer kurzen Beratung ist dann folgendes dabei heraus gekommen:

Weißkohlstreifen mit einer Haube aus Kartoffelstampf und überbackenem Käse. Dazu eine Soße aus Schmelzkäse und Schmand sowie zwei kleingeschnittene Kabanossi.

Zutaten
500 g Kartoffeln
1 TL Salz
etwas Butter und Milch für den Kartoffelstampf
2 kleine Kabanossi
1 Zwiebel
1 Kleiner Kopf Weißkohl
1 TL ganzen Kümmel
1 Ecke Schmelzkäse
1 Becher Kräuterschmand
Etwas Gemüsebrühe
Salz und Pfeffer zum Abschmecken
Käse zum überbacken
Fett zum Andünsten

Zubereitung
Den Kohl mit dem Gemüsehobel in dünne Streifen hobeln, die Kabanossi in mundgerechte Scheiben schneiden, die Zwiebel abpellen und kleinwürfeln sowie den Käse mit einer Küchenreibe grob raspeln.

Die Kartoffeln schälen, abspülen und in Salzwasser garen. Danach abgießen und mit etwas Butter und Milch einen Kartoffelstampf zubereiten.

Das Fett in einem hohen Topf erhitzen, die Kabanossi kurz anrösten und dann herausnehmen.

Zunächst die Zwiebel im Topf andünsten und dann die Kohlstreifen mit anschwitzen. Danach die Kabanossi und den Kümmel mit in den Topf geben. Alles etwa 10 Minuten köcheln lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Den Schmelzkäse mit dem Schmand in einen Topf bei milder Hitze verrühren und etwas Gemüsebrühe dazugeben bis die Soße eine samtige Konsistenz hat.

Den Kohl abgießen, in eine feuerfeste Form füllen, zunächst die Käsesoße darüber gießen, dann eine Schicht Kartoffelstampf und abschließend den geraspelten Käse darüber verteilen.

Den Auflauf bei 180 °C Umluft im vorgeheizten Backofen im mittleren Einschub für etwa 25 Minuten überbacken bis die Käsekruste schön goldbraun ist.

wieder mal ein gelungener Versuch mit der Resteverwertung

Freitag, 8. Oktober 2021

Spaghetti all'Scapalone

Meine mir angetraute Küchenfee war an diesem Tag nicht im Haus. So muss ich mir als vorübergehender Junggeselle selber mein Mittagessen machen. Die Vorräte gaben nicht viel her. Einsam und verlassen stand immer noch ein Glas eingelegte Paprika im Schrank und gleich daneben ein kleine Dose gestückelte Tomaten. Außerdem noch ein Gläschen Kapern in Salzlake, wo bald das Mindesthaltbarkeitsdatum ablaufen würde. In der Aufschnittdose fand ich noch zwei Scheiben gekochten Schinken. Das passte alles gut zu einer Pastasoße. Spaghetti, Zwiebeln und ein paar Küchenkräuter fanden sich auch noch.

Zutaten
Spaghetti
1 Glas eingelegte Paprika
1 Zwiebel
2 Scheiben gekochter Schinken
1 kleine Dose gestückelte Tomaten
2 EL Tomatenmark
1 TL Kapern
Etwas Olivenöl zum Andünsten
frisch gehackte Küchenkräuter
Parmigiano zum Überreiben

Zubereitung
  • Die eingelegten Paprika abtropfen lassen und in mundgerechte Stücke schneiden.
  • Einen Topf mit Salzwasser für die Spaghetti aufsetzen.
  • Die Zwiebel abpellen, kleinwürfeln und bei mittlerer Hitze mit etwas Öl in einer Pfanne andünsten.
  • Sowie das Nudelwasser kocht kommen sie Spaghetti für etwa 12 Minuten in das sprudelnde Wasser.
  • Den gekochten Schinken kleinschneiden und mit in die Pfanne geben und anrösten.
  • Wenn der gewünschte Bräunungsgrad erreicht ist die gestückelten Tomaten und das Mark dazugeben. Dann folgen die Paprikastücke mit den Kapern. Alles gut durchrühren und bei milder Hitze etwa fünf Minuten köcheln lassen.
  • Die Nudeln abgießen und auf den Teller füllen, eine Kelle Paprikasoße und mit gehackten Küchenkräutern und frisch geriebenen Käse servieren.

buon appetito

Fazit: diese Resteverwertung kommt ganz sicher noch einmal auf den Tisch