Montag, 30. Mai 2022

Pinsa Romana

Es kommt eher selten vor, dass ich planlos durch die Regalreihen der Supermärkte gehe. Entweder wurde in unserem Stammsupermarkt wieder einmal umgeräumt worden oder ich kaufe in einem mir fremden Markt ein. Bei einer solchen Gelegenheit entdeckte ich ein mir unbekanntes Produkt in einer Kühltruhe. Eine Pinsa Romana ist mir bisher noch nicht untergekommen. Es erinnerte mich an eine vorgebackene Focaccia mit einem Belag aus Tomatensoße und noch anderen Zutaten, die wegen des aufgebrachten Etiketts nicht näher bestimmen konnte. Für die spätere Recherche im Netz machte ich schnell ein Erinnerung-Snapshot mit dem Smartphone. Im Internet erfuhr ich dann, dass die Besonderheit der Pinsa Romana aus der Mischung unterschiedlicher Mehle besteht. Außerdem wird für die Zubereitung des Teiges weniger Hefe verwendet als beim traditionellen Pizzateig. Dafür muss man mehr Zeit einplanen. Beim Belag sind die Ähnlichkeiten zur Pizza nicht zu leugnen. Tomatensoße, Käse und was die Phantasie noch so hergibt. Bei unserem ersten Versuch kamen Tomatensoße, Bauernmettwurst, Mozzarella und Datteltomaten mit in den Backofen. Wie schon zu Beginn der Corona-Krise ist es aktuell wegen des Ukrainekrieges schwer an Mehl zu kommen. Die Regale in den Supermärkten sind leergefegt. Nur noch die teureren Demeter- und Bioprodukte sind vereinzelt zu bekommen.


Zutaten für den Teig
200 g Dinkelmehl Type 630
35 g Reismehl
15 g Kichererbsenmehl
150 ml Lauwarmes Wasser
2 g frische Hefe
5 g Salz
1 EL Olivenöl
Etwas Mehl zum Ausrollen

Zutaten für den Belag
50 g Tomatensoße
Datteltomaten
Bauernmettwurst
1 Mozzarella

fertig belegt kommt sie dann in den Ofen

Zubereitung
Die Hefe in einem Teil des lauwarmen Wassers auflösen. Das Mehl miteinander vermengen und in eine Schüssel sieben, in die Mitte eine Mulde drücken und die aufgelöste Hefe hinein gießen. Mit Mehl vom Rand zu einem weichen Vorteig verrühren. Mit weiterem Mehl vom Rand bedecken. Die Schüssel mit Frischhaltefolie abgedeckt an einen warmen Ort für 15 Minuten abstellen. Dann die restlichen Zutaten und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Abermals gut abgedeckt den Teig für weitere 40 Minuten gehen lassen. Während der Ruhezeit alle 10 Minuten den Teig durchfalten. Anschließend den Teig für 48 bis 72 Stunden in einem verschlossenen Behälter im Kühlschrank ruhen lassen.
Den Teig aus dem Kühlschrank bei Raumtemperatur vier Stunden aufgehen lassen. Auf Einer gut bemehlten Arbeitsfläche den Teig mit den Händen zu einem Fladen ausziehen. Den Fladen auf ein Pizzaschieber ziehen und mit der Tomatensoße bestreichen, die Mettwurst darauf verteilen und den Käse in kleingezupften Stücken gleichmäßig darüber  geben. Im vorgeheizten Backofen die Pinsa für 10 Minuten bei 250 °C im mittleren Einschub backen.

das Rosmarin passt nicht, besser wäre Basilikum

nach dem Fotoshooting, dann doch lieber ein Bier

Fazit: besser bekommt man es in keiner Pizzeria serviert

Montag, 23. Mai 2022

Lakritz-Muffins

Als ich den Beitrag von den Lakritz-Brownies bei Wienerbrød gelesen hatte, war ich zunächst skeptisch. Passt das überhaupt geschmacklich zusammen? Aber der Gedanke ließ mir keine Ruhe. Nach dem Backen meiner Muffins mit dem Joghurt-Teig kam mir die Idee auch mal eine Variante mit Lakritzgeschmack zu probieren. Das Lakritzpulver von Zutatenliste der Brownies ist zum Glück für mich kein Problem. Im Nachbarstadtteil Dulsberg gibt es einen Laden der Lakritz in den ausgefallensten Varianten aus zahlreichen Länder in seinem Sortiment führt. Unter anderem auch drei verschiedenen Sorten des benötigten Pulvers. Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch erstand ich das geeignete Pülverchen und nahm auch noch gleich eine Tüte Knusper-Lakritz-Streusel mit. Auf Empfehlung des Inhabers erstand ich auch noch eine Tüte Blasebacken. Die Weichlakritz werden grob gehackt unter den Teig gerührt und haben nach dem Backen die Konsistenz von Rosinen. Für einen Versuch im kleinen Rahmen sind Muffins das geeignete Gebäck. Ob's zu lakritzlastig wird, wird die anschließende Verkostung zeigen. Meine mir angetraute Gourmetkritikerin ist ein ausgesprochener Lakritzfan. Ob's bei ihr ankommt? Versuch macht kluch!


Zutaten
80 g Zucker  
1 Prise Salz
1 Ei Größe L
140 g Joghurt griechischer Art
100 g Sonnenblumenöl
150 g Dinkelmehl Type 630
½ Tütchen Backpulver
1 gestr. TL Natron
3 TL Lakritzpulver
100 g Weichlakritz (Blasebacken)
75 g Knusper-Lakritz-Streusel
100 g zartbitter Kuvertüre

Zubereitung
  • Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein Muffinblech mit Butter ausstreichen und Mehl bestäuben oder mit Papierförmchen auslegen.
  • Die Weichlakritz in grobe Stücke hacken.
  • Den Zucker und das Salz mit dem Ei in einer Rührschüssel schaumig rühren.
  • Dann das Öl und den Joghurt mit der Eiermasse verrühren.
  • Das Mehl, das Lakritzpulver, das Natron sowie das Backpulver miteinander vermengen, in die Rührschüssel sieben und alles zügig zu einem geschmeidigen Teig rühren.
  • Die Förmchen bis zu ⅔ mit Teig befüllen, die gehackten Lakritzstückchen auf den Teig verteilen und im mittleren Einschub des vorgeheizten Ofens bei 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 25 Minuten backen.
  • Die Kuvertüre in Stücke brechen und in einem warmen Wasserbad schmelzen.
  • Die fertigen Muffins über Kopf in die geschmolzene Schokolade tauchen und abschließend mit den Knusper-Lakritz-Streuseln bestreuen.

der Teig könnte doch noch mehr Lakritzpulver vertragen


Nachwort: die Beratung mit dem Ladeninhaber des Lakritz-Depots war ausgesprochen hilfreich. Ursprünglich hatte ich die Idee noch Salmi mit in den Teig zu rühren. Davon riet er mir jedoch ab, weil sie nach seiner Erfahrung knüppelhart werden. Er empfahl mir die Blasebacken. Die dann grob gehackt auf den Teig zu verteilt werden. Sie würden dann während des Backvorgangs in den Teig einsickern. Was sie leider nicht taten. Bei dem nächsten Versuch werde ich sie mit unter den Teig rühren. Beim Lakritzpulver habe ich eine Mischung genommen, die einen Zuckerzusatz hat. Bei der Dosierung war ich vorsichtig und habe mich auf 3 TL beschränkt. Nach dem Verkosten kam ich zu dem Schluss, dass ich beim nächsten Mal mutiger sein darf.



Dienstag, 17. Mai 2022

Rhabarber-Streuselkuchen

Endlich ist es ist wieder soweit. Seit der letzten Woche wird an den Obst- und Gemüseständen auf unserem Wochenmarkt im Wandsbeker Quarree frischer Rhabarber aus der Region angeboten. Als mein mir angetrautes Schleckermäulchen auf unserem Einkaufsbummel die rot-grünen Pflanzenstiele des sauren Gemüses entdeckte, äußerte sie prompt den Wusch, dass ich mal etwas mit Rhabarber zubereiten sollte. Aber bitte kein Kompott, keine Grütze oder Marmelade. Weil mir spontan kein Rezept in den Sinn kam, bat ich mir Bedenkzeit aus. Ich entschied mich gegen die Erdbeer-Rhabarber-Tarte aus meinem Archiv und für einen Rührteigkuchen mit Streuseln. Eine Woche später beim nächsten Marktbesuch schlugen wir dann zu und drei Rhabarberstangen landeten in unseren Fahrrad-Packtaschen.

alles beisammen

Zutaten für den Teig
3 bis 4 Stangen Rhabarber
1 naturbelassene Zitrone
1 Vanilleschote
1 Prise Salz
65 g weiche Butter
250 g Zucker
4 Eier Größe L
300 g Dinkelmehl Type 630
1 TL Backpulver
Butter oder Margarine zum Einfetten und Paniermehl zum Ausstreuen der Form

Zutaten für die Streusel
100 g kalte Butter
200 g Dinkelmehl
80 g Zucker
1 Prise Salz

Vorbereitung
Den Rhabarber waschen, schälen und in mundgerechte Stücke schneiden.
Die Zitrone gut abspülen, trocken tupfen und die Schale abreiben.
Die Vanilleschote der Länge nach mit einem Messer einritzen und das Mark auskratzen.
Eine Springform mit 26 cm Durchmesser einfetten und mit Paniermehl ausstreuen.

Zubereitung der Streusel
Aus dem Mehl, dem Zucker, dem Salz sowie der Butter mit den Händen grobe Streusel kneten.

Zwischenstand

Zubereitung
  • Die Butter mit dem Zucker und der Prise Salz cremig rühren.
  • Nacheinander die Eier unterrühren.
  • Das Vanillemark mit dem Zitronenabrieb in die Masse verrühren.
  • Das Mehl mit dem Backpulver vermengen, über den Teig sieben und zügig zu einem geschmeidigen Teig rühren.
  • Den Teig in die vorbereitete Form füllen und erst die Rhabarberstücke und darüber die Streusel verteilen.
  • Im vorgeheizten Backofen im mittleren Einschub bei 180 °C Ober- und Unterhitze für etwa 50 Minuten backen.
  • Nach erfolgreicher Garprobe mit dem Holzstäbchenkann der Kuchen aus dem Ofen genommen und zur Abkühlung beiseite gestellt werden.

vorsicht heiß!

na dann guten Appetit

Freitag, 6. Mai 2022

Pillekoken mit Wurstsalat

Rainer Sass ist unser beliebtester Fernsehkoch. Selten verpassen wir seine kurzen TV-Spots bei DAS! im NDR-Fernsehen. Dort präsentiert er in wenigen Minuten einfache aber geniale Kochideen. Ausführlicher wird es im DAS! Kochstudio, wo er mit der Moderatorin Bettina Tietjen am Herd steht. Am Ostermontag hatten wir mal wieder reingezappt. Dort bereitete Bettina Tietjen ein Kartoffelgericht (Pillekoken) aus dem Bergischen zu und Rainer Sass  selbstgemachte Pasta. Zum Abschluss gab es ein Schichtdessert. Bei den Kartoffelpfannkuchen mit dem Wurstsalat lief uns das Wasser im Mund zusammen. Den Link zur Sendung habe ich mir gleich ins digitale Notizbuch eingetragen. Heute ist es nun soweit und wir brutzeln es uns selber zusammen.

Zutaten für die Pillekoken
800 g festkochende Kartoffeln
2 mittelgroße Zwiebeln
2 Eier Größe M
2 EL Mehl
1 TL Salz
frisch gemahlenen Pfeffer und frisch geriebene Muskatnuss zum Abschmecken
Butterschmalz zum Anbraten
200 g durchwachsener Speck

Zubereitung der Pillekoken
Die Kartoffeln schälen und mit einer Küchenreibe grob raspeln. Die Zwiebeln werden ebenfalls gepellt und zu den Kartoffeln mit in die Schüssel gerieben. Dann werden die Eier mit dem Mehl und dem Salz unter die Kartoffelmasse gerührt und mit Pfeffer und Muskatnuss abgeschmeckt.

Eine Pfanne mit dem Fett auf dem Herd erhitzen und mit einer Schöpfkelle eine Teigportion in der Pfanne geben, gleichmäßig  zu einem bis zu 1 cm dicken Pfannkuchen verteilen. Nach dem die Unterseite goldbraun ist wird er gewendet und noch etwa 15 Minuten gebraten.

Den Speck in Streifenschneiden und in einer Pfanne auslassen. Die gerösteten Streifen auf ein Küchenkrepp ablegen, damit das überschüssige Fett aufgenommen wird.

Zutaten für den Wurstsalat
400 g Fleischwurst
2 Zwiebeln
2 EL Apfelessig
1 EL hellen Balsamico
1 Bund glatte Petersilie
Butterschmalz zum Anbraten
Salz, Pfeffer, Zucker und einen Schuss Pflanzenöl zum Abschmecken

Zubereitung des Wurstsalats
Die Wurst sowie die Zwiebel abpellen, in Scheiben schneiden, im heißen Fett leicht braun anrösten und ein wenig Zucker überbestreuen. Mit dem Essig und Balsamico ablöschen. Frisch gehackte Petersilie untermengen mit Salz und frisch gemahlenen Pfeffer abschmecken und einen Schuss Pflanzenöl zugeben. Zum Servieren die Speckstreifen über die Pillekoken streuen.

die Menge der Zutaten ergaben zwei Pillkoken, die pappsatt machten

Anmerkung: jetzt im Frühjahr wo es die ersten neuen Kartoffeln gibt, fällt es schwer noch Erdäpfel aus der Vorjahresernte zu ergattern. Leider sind die Knollen der neuen Ernte für dieses Gericht nicht so gut geeignet. Gleiches gilt auch für Bratkartoffeln.

Quelle: DAS! Kochstudio