Montag, 28. Juni 2021

Nordseewellen

Dies ist wieder mal ein dänisches Rezept das ich beim Rumstöbern in fremden Foodblogs gefunden habe. Nachdem ich mich mit meinen Plattdeutschkenntnissen einigermaßen eingelesen hatte, habe ich mir erste Notizen gemacht bevor ich das Rezept übersetzen konnte. Dabei war es hilfreich, dass ich auf meine Erfahrungen beim Backen von Hefeteigkuchen zurückgreifen konnte. Das ist aber nicht der einzige Grund warum ich das Rezept nicht einfach eins zu eins übernommen habe. Bei der Zubereitung von Hefeteig verwende ich zimmerwarme Zutaten. Auch bei der Zutatenliste habe ich eigene Ideen einfließen lassen. Der Name H.C. Andersen Kage hat sich mir nicht erschlossen. Auch im Originalrezept fand ich keinen Hinweis. Daher bekommt er von mir einen neuen Namen verpasst. Weil er mich an die Nordseebrandung am Strand von St. Peter-Ording erinnert, nenne ich ihn Nordseewellen. Die schlagen ja auch an die Küste Dänemarks.

Für den Hefeteig braucht man:
1 Würfel frische Hefe
200 ml lauwarme Milch
600 g Dinkelmehl Type 630
2 Eier Größe M
250 g weiche Butter
70 g Zucker
1 TL Vanillezucker
1 Prise Salz

Für die Füllung:
200 g Butter
150 g Zucker
1 TL gemahlenen Zimt
100 g gehobelte Mandeln

Dann braucht man noch:
50 g zerlassene Butter für den Überzug Zubereitung
Die Hefe und mit etwas von dem  Zucker in der lauwarmen Milch auflösen. Das Mehl in eine Schüssel geben, in die Mitte eine Mulde drücken und die aufgelöste Hefe hinein gießen. Mit Mehl vom Rand zu einem weichen Vorteig verrühren. Mit weiterem Mehl vom Rand bedecken. Die Schüssel mit Frischhaltefolie abgedeckt an einen warmen Ort für 15 Minuten abstellen, bis sich in der Mehlabdeckung Risse bilden. Dann die restlichen Zutaten für den Hefeteig zugeben und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Abermals gut abgedeckt den Teig für weitere 60 Minuten gehen lassen.

In der Wartezeit die Butter mit dem Zucker, und dem Zimt in einer zweiten Schüssel cremig rühren und schon mal eine rechteckige Backform mit Backpapier auslegen.

Von dem Hefeteig ein Drittel für den Boden abtrennen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck ausrollen, das zwei cm Größer als das Backblech ist. Den Teig auf das Backblech heben (siehe unten). An den Seiten einen etwa 1 cm hohen Rand  hochziehen.

Ein Drittel der Butterfüllung gleichmäßig auf dem Boden verstreichen sowie ein Drittel der gehobelten Mandel darüber streuen.



Die restlichen zwei Drittel des Hefeteiges auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem 48 cm x 40 cm großen Rechteck ausrollen, die restliche Füllung darauf verstreichen, sowie die Mandel darauf verstreuen, dann den Teig mit einem Pizzaroller in vier 12 cm breite Streifen schneiden. Die Streifen von der langen Seite her aufrollen.


Die 40 cm langen Rollen in gleichmäßigen Abstand auf den vorbereiteten Teigboden legen und im Abstand von etwa 3 cm mit einer Schere oder einem scharfen Cutter einschneiden. Die dabei entstandenen Abschnitte werden abwechselnd einmal nach links und rechts geklappt.



Das Blech mit einem Tuch abdecken und noch einmal für 30 Minuten ruhen lassen.

Den Backofen auf 200 °C Ober- Unterhitze vorheizen.

Die Butter zerlassen und den Kuchen damit bestreichen.



Im mittleren Einschub des vorgeheizten Backofens für etwa 25 Minuten goldbraun gebacken wird.

Wer mag kann den Kuchen noch mit Zuckerguss glasieren

Sonntag, 20. Juni 2021

Rumkugeln

Ein Projekt, das ich schon lange vor mir her schiebe, sind Rumkugeln. Nicht die kleinen Pralinen, sondern die großen wie vom Bäcker. Das Problem ist eine bestimmte Zutat. Es gehören Reste vom Rührkuchen dazu. Dumm nur, dass bei mir kein Kuchen übrig bleibt. Bevor er alt und trocken wird, habe ich ihn schon längst selber aufgegessen. Daher habe ich streng darüber gewacht, dass von  dem Marmorkuchen der letzten Woche noch die Hälfte übrig bleibt. Was mir auch gelungen ist und ich jetzt endlich mit dem Rumkugelprojekt loslegen kann.


Zutaten
500 g Reste von einem Rührkuchen
2 EL Backkakao
70 ml Rum
150 g Schokolade 70 % Kakaoanteil
40 g Butter
Schokostreusel für die Umhüllung

Zubereitung
  • Die Reste vom Rührkuchen mit einem Schnellmixstab in einer Schüssel fein zerbröseln. Dann den Kakao mit den Rum untermengen und alles etwa 20 Minuten ziehen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Schokostreusel in einen tiefen Teller bereitstellen, sowie die Schokolade in grobe Stücke brechen und mit der Butter in einem warmen Wasserbad schmelzen.
  • Dann die Schokoladenmasse mit den durchgeweichten Bröseln zu einem homogenen Teig kneten und eventuell noch mit Rum oder Rumaroma abschmecken.
  • Kleine Portionen vom Teig mit den Händen zu Kugeln mit einem Durchmesser von etwa 5 cm formen. Vor dem ersten und zwischen den weiteren Durchgängen die Hände mit kaltem Wasser abspülen aber nicht abtrocknen. So bleiben die Hände ein wenig sauberer und an den feuchten Kugeln bleiben mehr Streusel kleben.
  • Zum Abschluss die Kugeln gleichmäßig in den Streuseln wälzen.

Die Menge ergab sechs Rumkugeln zu je 134 g

Fazit: für den ersten Versuch sehr gut gelungenen. Allenfalls an der Konsistenz könnte ich noch etwas verbessern.

Sonntag, 13. Juni 2021

Marmorkuchen

Der Marmorkuchen gehört zu den einfachen Rührteigrezepten, der in jeder Familie gerne gegessen wird. Um meiner Chronistenpflicht nachzukommen, möchte ich mich heute diesem Klassiker widmen. Allerdings werde ich streng darauf achten, dass noch ein guter Teil vom fertigen Kuchen übrig bleibt, damit ich später aus den Resten endlich einmal Rumkugeln machen kann. Aus diesem Grund kommt auch schon ein guter Schluck Rum in den Teig, dann kann sich der Alkohol während des Backvorgangs verflüchtigen, während das Aroma zurück bleibt. Damit später das Ei beim Einrühren in die Butter nicht gerinnt, hole ich die Zutaten eine gute Stunde vorher aus dem Kühlschrank. Dann kann es losgehen.

Zutaten
250 g weiche Butter
200 g Zucker
1 Prise Salz
5 Eier
1 Vanilleschote
500 g Weizenmehl Type 405
125 ml Milch
1 Tütchen Backpulver
40 g Kakaopulver
2 cl Rum

Zubereitung
Die Backform einfetten und mit Paniermehl ausstreuen. Den Ofen auf 180 °C Ober- Unterhitze vorheizen.

Die Butter mit dem Zucker, dem Vanillezucker und dem Salz cremig rühren. Die Eier einzeln nacheinander einrühren. Die Vanilleschote der Länge nach einschneiden, mit dem Messerrücken das Mark ausschaben und mit in die Rührschüssel geben. Das Mehl mit dem Backpulver vermengen, über den Teig sieben, dann die Milch dazu geben und alles kurz durchrühren. Die Hälfte des Teigs in die vorbereitete Form füllen.

Den Kakao und den Rum mit dem verbliebenen Rest verrühren. Nun den Schokoladenteig ebenfalls in die Form füllen und mit einer Gabel spiralförmig untermengen.

Den Kuchen bei 180 °C im vorgeheizten Ofen im mittleren Einschub für etwa 55 Minuten backen. Bei erfolgreicher Stäbchenprobe, wenn keine Teigreste mehr haften bleiben, kann der Kuchen aus dem Ofen genommen werden. Nach einer kurzen Abkühlung den Kuchen aus der Form stürzen und nach Bedarf noch mit Puderzucker bestäuben.

Marmorkuchen, der Klassiker geht immer

Montag, 7. Juni 2021

Crostata al limone

Die crostata al limone wollte ich eigentlich schon im letzten Jahr gebacken haben. Aber eine andere Idee kam mir dazwischen. Schon im Winter habe ich daran gedacht uns mit einer Zitronentarte ein wenig Sommerfeeling zu verschaffen. Zitronen kann man das ganze Jahr über im Supermarkt einkaufen und eine Vitaminspritze tut in der kalten Jahreszeit ja auch ganz gut. Aber schließlich fand ich, dass sie doch besser in den Sommer oder Frühling passt. Für meinen ersten Versuch begnüge ich mich mit einer kleinen, runden Auflaufform von 15 cm Durchmesser, die ich auch gerne für meine Deep-Dish-Pizza verwende. Sollte der Versuch erfolgreich sein, kann ich die Menge der Zutaten für eine Tarteform mit 26 cm Durchmesser einfach verdoppeln.


Für den Mürbeteig braucht ihr
70 g kalte Butter
50 g Zucker
1 EL Vanillezucker
1 Prise Salz
1 Eigelb
1 naturbelassene Bio Zitrone
125 g Mehl Type 405
1 TL Backpulver


In die Füllung kommt
1 naturbelassene Bio Zitrone
1 Ei
75 g Zucker
250 g Ricotta



Oben drüber kommt dann
50 ml Zitronensirup
25 ml Wasser
1 naturbelassene Bio Zitrone

Erst den Mürbeteig
  • Die Zitrone heiß abspülen, abtrocknen und die Schale abreiben.
  • Die Butter mit dem Zucker und Vanillezucker cremig rühren.
  • Dann das Ei, den Zitronenabrieb und das Salz unterrühren.
  • Das Mehl mit dem Backpulver vermengen, über die Masse sieben und kurz zu einem glatten Teig kneten.
  • Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

Dann die Creme für die Füllung
  • Die Zitronen heiß abspülen, abtrocknen und die Schale abreiben. Eine halbe Zitrone auspressen.
  • Das Ei trennen. Das Eigelb mit dem Zucker cremig rühren.
  • Zunächst den Ricotta und dann den Zitronenabrieb mit dem -Saft einrühren.
  • Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und vorsichtig unter die Ei-Ricotta-Creme heben.

Schon mal vorheizen
  • Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
  • Die Tarteform (15 cm Durchmesser) einfetten.

Bevor es in den Backofen geht
  • Den Mürbeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis ausrollen, ihn in die bereitgestellte Form geben, fest andrücken und den Boden mit einer Gabel in regelmäßigen Abstand einstechen.
  • Dann die Zitronencreme einfüllen und glattstreichen.

Ab in den Ofen
  • Die Tarte im vorgeheizten Ofen im unteren Einschub für 40 Minuten bei 180 °C backen.
  • Achtung: die Tarte mit Alu-Folie abdecken, wenn der gewünschte Bräunungsgrad erreicht ist.
  • Dann den Ofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze hochdrehen und die Tarte etwa 20 Minuten weiterbacken.

In der Zwischenzeit ist die Glasur dran
  • Die Zitrone heiß abspülen, abtrocknen und in dünne Scheiben schneiden.
  • Den Zitronensirup mit etwas Wasser im Topf erhitzen die Zitronenscheiben mit in den Topf geben und etwa zu ⅔ einkochen.
  • Wer mag schmeckt den Sirup noch mit einem Schuss Limoncello ab.

Das Backfinale
Nachdem die Tarte vollständig abgekühlt ist, den Zitronensirup und die kandierten Zitronenscheiben darauf verteilen.
 

schmeckt auch an kalten Tagen

Fazit: das wird im Sommer sicher wiederholt. Auf die kandierten Zitronenscheiben als Deko werde ich verzichten und mir etwas anderes einfallen lassen müssen. Die Schale war mir nicht zart genug.