Sonntag, 30. November 2025

Petticoat Tails

In meinem digitalen Archiv warten immer noch einige Rezepte auf eine Überarbeitung. Eines davon ist ein "schottisches Zimtgebäck". Den Zutaten nach zu urteilen, handelt es sich um einen einfachen Mürbeteig, der mit einem Teelöffel Zimt verfeinert und zu einem runden Fladen gebacken wird. Leider war der Text der Zubereitung nicht besonders verständlich formuliert. Deshalb suchte ich im Internet nach vergleichbaren Rezepten. Dort fanden sich jedoch nur Rezepte für traditionelles Shortbread. In runder Form gebacken nennt man es "Petticoat Tails". Keines der gefundenen Rezepte enthielt jedoch Zimt. Deshalb greife ich auf mein bewährtes Rezept aus dem Frühjahr zurück, füge etwas Zimt hinzu und verzichte auf die Kuvertüre. Um den Teig in Segmente zu teilen, benutze ich statt einer Gabel ein altes Markierungsrädchen aus Großmutters Nähkästchen *.

Zutaten
125 g Butter 
75 g braunen Zucker 
1 Prise Salz
1 TL gemahlener Zimt
200 g Dinkelmehl Type 630
feiner Zucker zum Bestäuben

Zubereitung
  • Die Butter in Flocken in eine Rührschüssel geben und mit dem Zucker und einer Prise Salz cremig schlagen.
  • Das Mehl darüber sieben, mit den Händen zu einem krümeligen Teig kneten, zu einer Kugel formen, in Folie wickeln und für eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
  • Ein Blech mit Backpapier auslegen und den Ofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
  • Den Teig aus dem Kühlschrank auswickeln und kurz geschmeidig durchkneten. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem runden etwa 1 cm dicken runden Fladen ausrollen. Die Ränder mit den Fingern kräuseln und den Boden mit einer Gabel in regelmäßigen Abständen punktieren. Den Teigboden in acht Segmente teilen. Dazu mithilfe einer Gabel Perforationslinien stechen. Wer noch ein Markierungsrädchen im Nähkästchen findet, kann es auch damit versuchen.
  • Den Kuchen in den mittleren Einschub schieben und für etwa 35 Minuten goldgelb backen.
  • Direkt nach dem Backen mit dem Zucker bestreuen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

Zum ersten Advent mal etwas aus Schottland


Besonders beliebt zum schottischen Nationalfeiertag,
dem "St. Andrews Day" am 30. November.

*) Anmerkung: Das Perforieren mit dem Markierungsrädchen aus Omas Nähkästchen hat nicht den "durchstechenden" Erfolg gehabt, daher musste ich mit einer Gabel nachstechen.

Fazit: Das Domino Shortbread ist nicht zu toppen.

Sonntag, 16. November 2025

Apfel-Mandel-Kuchen

Der Apfelvorrat schrumpft nur langsam. Auch nach mehreren Gläsern Apfelkompott und einem Apfel-Nuss-Brot bleiben immer noch Äpfel übrig. Darum gibt es hier das nächste Rezept. Es folgt ein Rührteigkuchen mit einer Kombination aus geriebenen Äpfeln und gemahlenen Mandeln. 

Zutaten

4 Äpfel (Boskop)
200 g weiche Butter oder Margarine
200 g Rohrohrzucker  
4 Eier Größe L
1 Prise Salz
350 g Dinkelmehl Type 630
1 Tütchen Backpulver  
100 g gemahlene Mandeln
3 EL Amaretto oder Bittermandel Aroma 
Fett und Paniermehl zum Ausstreuen der Form
Puderzucker zum Bestreuen

Zubereitung
  • Die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und grob reiben. Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze (160 °C Umluft) vorheizen und eine Springform (26 cm Durchmesser) einfetten und mit Paniermehl ausstreuen.
  • Den Zucker mit einer kleinen Prise Salz in einer Rührschüssel vermengen. Die weiche Butter in Flocken dazugeben und zu einer weißen, cremigen Masse schlagen. Nacheinander die Eier und dann die gemahlenen Mandeln mit dem Amaretto unterrühren. Die abgeriebenen Äpfel zufügen. Anschließend das Mehl mit dem Backpulver vermengen, in die Schüssel sieben und zügig zu einem geschmeidigen Teig verrühren.
  • Den Teig in die Springform füllen und glatt streichen. Anschließend kommt der Kuchen für etwa 50 Minuten bei 180 °C Ober- und Unterhitze (160 °C Umluft) in den mittleren Einschub des vorgeheizten Backofens. Nach einer erfolgreichen Garprobe mit einem Holzstäbchen kann er zum Abkühlen aus dem Ofen genommen werden. Abschließend die Springform entfernen und vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.



Einfach Gelungen!

Fazit: Da der Kuchen nach 45 Minuten Backzeit bereits die nötige Bräune hatte, habe ich ihn mit Alufolie abgedeckt. Nach 50 Minuten habe ich den Ofen ausgeschaltet und den Kuchen erst nach weiteren fünf Minuten herausgenommen. Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden: Er war von außen knusprig braun und von innen fluffig und saftig. Und geschmeckt hat er auch!


Samstag, 8. November 2025

Frischkäse-Ajvar-Dip

Sicher hat jeder das schon einmal selbst erlebt. Die Urlaubsreise steht bevor. Beim Blick in den Kühlschrank und die Vorratsschränke stellt man fest, dass sich noch Lebensmittel darin befinden, die vorher unbedingt verbraucht werden sollten. Bei uns sind es Kartoffeln, eine angebrochene Packung Frischkäse und ein geöffnetes Glas Ajvar. Die Kartoffeln werden zu Pellkartoffeln gekocht und aus dem Frischkäse und dem Ajvar rühre ich einen pikanten Dip, den ich mit getrockneten Kräutern und Gewürzen aus unserem Gewürzregal abschmecke. Fertig!

schnell zubereitetes Resteessen



Samstag, 1. November 2025

Caramel-Chocolate-Rolls

Bisher habe ich in meiner Heimatstadt noch keinen Cinamood-Shop gefunden. Wer diese Franchise-Kette noch nicht kennt: Es handelt sich dabei um Backshops, in denen Hefeteigschnecken angeboten werden. Der Name erinnert an die aus Skandinavien stammenden Zimtschnecken. Die gibt es auch. Es gibt aber auch andere Geschmacksrichtungen. Optional kann man sich auch ein passendes Topping dazu bestellen. Die Rolls, wie die Schnecken auch genannt werden, sind dicker als ihre skandinavischen Verwandten – entsprechend gepfeffert ist auch der Preis. Auf unserer Radtour nach Dresden sind wir zufällig an einem Laden vorbeigekommen. Weil ich wissen wollte, was so besonders an diesen Rolls ist, habe ich tief in mein Portemonnaie gegriffen und mir eine Apple-Roll ohne Topping gekauft. Dem Trend folgend, habe ich meine eigene Idee für Caramel-Chocolate-Rolls entwickelt und mache mich jetzt auf in die Küche.

Zutaten für die Caramel-Creme
1 Dose gezuckerte Kondensmilch

Zubereitung der Caramel-Creme
Eine ungeöffnete Dose Kondensmilch in einem Topf mit reichlich kochendem Wasser eine Stunde köcheln lassen. Wichtig: Immer darauf achten, dass die Dose vollständig mit Wasser bedeckt ist. 

Zutaten für den Teig
250 g Dinkelmehl Type 630
125 ml lauwarme Milch
20 g frische Hefe
50 g Zucker
1 Prise Salz
50 g weiche Butter

Zutaten für die Füllung
170 g Caramel-Creme
50 g zartbitter Schoko-Chunks

Zubereitung

  • Die Hefe in einem Teil der Milch mit einem Teelöffel Zucker auflösen. Das Mehl in eine Schüssel geben, in die Mitte eine Mulde drücken und die aufgelöste Hefe hineingießen. Mit etwas Mehl vom Rand zu einem weichen Vorteig verrühren und mit weiterem Mehl bedecken. Den Vorteig zugedeckt an einem warmen Ort 20 Minuten ruhen lassen, bis sich Risse in der Mehlabdeckung zeigen.
  • Nun die restliche Milch, die Butter, eine Prise Salz, und den restlichen Zucker zu einem geschmeidigen Teig kneten, bis er beginnt sich vom Schüsselrand zu lösen. Den Teig für weitere 60 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Dabei alle 20 Minuten den Teig kurz zusammenfalten. 
  • Während der Wartezeit eine Springform (22 cm Durchmesser) mit Backpapier auskleiden.
  • Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kurz durchkneten und anschließend zu einem Rechteck (30 cm x 35 cm) ausrollen. Mit der Karamellcreme bestreichen und mit Schoko-Chunks bestreuen. Dabei am oberen und unteren Rand einen fingerbreiten Rand frei lassen. Dann von der Längsseite her einrollen. Die Rolle in 5 cm breite Scheiben schneiden und in die vorbereitete Springform stellen. Dort können sie abgedeckt für weitere 30 Minuten an einem warmen Ort aufgehen.
  • In der Zwischenzeit den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
  • Nach der Ruhezeit die Teiglinge in den vorgeheizten Backofen schieben und bei 180 °C Umluft für ca. 25 Minuten goldbraun backen.


Caramel-Chocolate-Rolls im Selbstversuch


Freitag, 24. Oktober 2025

Schuedi

Eigentlich wollte ich nur mal schnell einen kleinen Butterkuchen backen. Dazu habe ich unsere kleine Springform heraus gesucht und die Zutatenmenge herunter gerechnet. Schnell ist der Hefeteig angesetzt. In der Zwischenzeit stöbere ich im Netz nach einem kleinen runden Butterkuchen. Dabei muss ich wieder einmal feststellen, dass es so etwas schon lange gibt. Es nennt sich Schuedi und stammt aus den Backöfen Luxemburgs. Weil mir aus dieser Küche noch ein Beitrag fehlt, nehme ich die Gelegenheit wahr, einen darüber zu veröffentlichen. Auch wenn es hier bereits ein Rezept für Butterkuchen gibt.

Zutaten
200 g Dinkelmehl Type 630
100 ml lauwarme Milch
15 g frische Hefe
40 g Zucker
1 TL Vanillezucker
1 Prise Salz
40 g weiche Butter
Fett und Paniermehl zum Ausstreuen der Form

Für den Belag
60 g Butter
40 g Zucker

Zubereitung
  • Die Hefe in einem Teil der Milch mit einem Teelöffel Zucker auflösen. Das Mehl in eine Schüssel geben, in die Mitte eine Mulde drücken und die aufgelöste Hefe hineingießen. Mit etwas Mehl vom Rand zu einem weichen Vorteig verrühren und mit weiterem Mehl bedecken. Den Vorteig zugedeckt an einem warmen Ort 20 Minuten ruhen lassen, bis sich Risse in der Mehlabdeckung zeigen.
  • Nun die restliche Milch, die Butter, eine Prise Salz und den restlichen Zucker zu einem geschmeidigen Teig kneten, bis er beginnt sich vom Schüsselrand zu lösen. Für weitere 60 Minuten den Teig zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Alle 20 Minuten den Teig kurz zusammenfalten.
  • Eine Springform (22 cm Durchmesser) einfetten und mit Paniermehl ausstreuen.
  • Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig kurz rundwirken und die vorbereitete Form damit auslegen. Dann ruht er für weitere 20 Minuten zugedeckt an einen warmen Ort.
  • Den Ofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
  • Bevor der Kuchen in den Ofen geschoben wird, werden mit dem Stiel eines Kochlöffels Vertiefungen in die Oberfläche gedrückt, in die kleine Butterflöckchen gegeben werden. Dann wird noch Zucker darüber gestreut. Und erst jetzt kommt er in den mittleren Einschub des vorgeheizten Ofens, wo er bei 180 °C Ober- und Unterhitze für 20 Minuten goldbraun gebacken wird.

Was gehört auf einen Butterkuchen? Butter!
Auch in Luxembourg

Noch warm, einfach ein Genuss!!

Donnerstag, 16. Oktober 2025

Kürbis-Apfel-Suppe

Die Vorstellung, dass Rentner die ganze Zeit faul auf der Couch sitzen, habe ich längst aufgegeben. Im Familienkreis oder in der Nachbarschaft gibt es immer etwas für mich zu tun. Weil ich nicht in den Verdacht der Schwarzarbeit geraten möchte, verzichte ich auf jegliche Art der Entlohnung. Manchmal kann ich allerdings nicht ablehnen, ohne den Schenkenden zu kränken. So erhielt ich neulich eine Tasche voller Boskop-Äpfel, die sonst wahrscheinlich sowieso auf dem Kompost oder im Biomüll gelandet wären. Darum widme ich mich derzeit verstärkt Rezepten, bei denen ich die Äpfel verarbeiten kann. Beim Durchsuchen des Archivs nach geeigneten Rezepten habe ich mich entschlossen, eine Apfel-Kürbis-Suppe zu kochen. Dazu gibt es ein paar knusprige Croûtons aus italienischem Landbrot.

Zutaten
1 l Gemüsebrühe
300 g mehlig kochende Kartoffeln
1 Hokaidokürbis
3 Karotten
4 Äpfel (Boskop)
200 g Sahne
Salz, Pfeffer und Apfelessig zum Abschmecken
Öl zum Andünsten
Petersilie und Croûtons zum Garnieren


Zubereitung
  • Einen Apfel zum Garnieren zurückbehalten.
  • Den Kürbis abspülen, die Kartoffeln und die Äpfel schälen. Die Äpfel entkernen und zusammen mit den Kartoffeln und dem Kürbis in Würfel schneiden.
  • Die Kartoffel-, Apfel- und Kürbisstücke in einen hohen Topf geben, mit Brühe auffüllen, kurz aufkochen und bei reduzierter Hitze garen. Dann mit einem Schnellmixstab pürieren. Anschließend die Sahne unterrühren und mit Salz, Pfeffer und einem Spritzer Apfelessig abschmecken.
  • Den übrig gebliebenen Apfel abspülen, abtrocknen, vierteln, entkernen und in dünne Spalten schneiden. Die Petersilie abspülen, trocken tupfen und grob hacken.
  • Zum Servieren einige Apfelspalten, etwas Petersilie und Croûtons auf den Teller geben.

Was nicht gleich auf den Tisch kommt,...

...wird in Gläser gefüllt

Mittwoch, 8. Oktober 2025

Polpette al Salsiccia

Im Kühlschrank liegt noch eine angebrochene Packung mit vier Salsiccia-Würstchen. Bevor das Haltbarkeitsdatum abläuft, muss ich sie unbedingt verarbeiten. Auch die Kartoffeln im Vorratsschrank müssen dringend verarbeitet werden. Die Kartoffeln landen ungeschält im Kochtopf und aus den Würstchen werden Fleischklößchen. Zwei Radieschen werden fein gehackt und mit Kräuterquark in einer Schüssel vermischt.

Zutaten
1 kleine Zwiebel
4 Fenchel-Salsiccia
Öl zum Anbraten

Zubereitung

  • Die Zwiebel pellen und in kleine Würfel schneiden.
  • Die Salsiccia-Würste halbieren und den Inhalt ausdrücken.
  • Die Zwiebelwürfeln mit dem Salsiccia-Hack durchkneten.
  • Aus dem Teig kleine Klöße formen und in einer Pfanne im heißen Fett von allen Seiten anbraten.
  • Anschließend die fertigen Klößchen auf einen mit Küchenkrepp belegten Teller ablegen, damit das überschüssige Fett aufgesaugt wird.

dazu noch schnell noch etwas Quark mit Radieschen anrichten

Fertig ist das Mittagsmenü für zwei Personen.