Sonntag, 16. Februar 2020

Rundstück Warm

Mein Großvater war Hausschlachter. D. h. er hatte keinen eigenen Laden, sondern wurde von den Bauern angeheuert die eines ihrer Schweine, oder Rinder zu schlachten hatten. Zu besonderen Anlässen versorgte er die Familie mit frischem Fleisch für einen festlichen Braten. Omas Schweinebraten war sehr beliebt. Besonders, wenn er als "Rundstück Warm" serviert wurde. Die ganze Rasselbande lungerte ungeduldig vor der Küchentür und konnte es gar nicht abwarten bis der Braten aus dem Ofen kam und endlich angeschnitten wurde. Reste blieben dabei nie übrig. Im Gegenteil. Alle waren tief betrübt, wenn man bei spätestens beim dritten Nachschlag der Braten alle war. Wir saugten dann die restliche Soße mit einer Weißbrotscheibe auf, bis die Teller blitzblank waren. Bei uns war es Tradition den Braten nicht zwischen einem Rundstück, sondern auf einer dicken Scheibe Weißbrot auf einem Teller zu servieren. Das konnten wir als Kinder besser in unsere kleinen Münder stopfen ohne uns die Kiefer auszurenken. Mama hatte dann auch weniger voll gekleckerte Hemden und Tischdecken zu waschen.

Weil ich es nach Jahren der Abstinenz unbedingt einmal wieder essen wollte nahm ich für den letzten Sonntagsbraten ein etwas größeres Stück. Die Rechnung ging auf und es blieb ein Stück vom Schweinebraten übrig, dass ich dann mit einer dicken Weißbrotscheibe als Rundstück Warm verdrücken konnte.

Zutaten
restlichen Schweinebraten
Weizenbrot
Gewürzgurken

Zubereitung

Den Bratenrest im Bräter mit der Soße aufwärmen. ein oder zwei daumendicke Scheiben Weizenbrot auf einen Teller legen. Den Braten in Scheiben schneiden, auf dem Weißbrot anrichten und mit Soße übergießen.

zu Opas Geburtstag, schlemmen wie zu Kinderzeiten

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